Winterlicher Einklang mit Anekdoten zur Männerchor-Ausstellung
Am 27. November luden der Männerchor und das Museum zum „Winterlichen Einklang am Kamin“ ein. Glücklicherweise füllte sich der Raum mit Mitgliedern der Interessengemeinschaft Stadtgeschichte und lauschten den Geschichten über den Männerchor Bad Lausick. Lars Fregin führte auch musikalisch durch den gemütlichen Abend bei Gebäck und Getränk.
Gelesen wurde unter anderem …
Aus der Beilage der Nachrichten für Bad Lausick
Donnerstag, den 23. Mai 1929
Da viele nicht wissen, wie es in einer Singestunde zugeht, so möchte ich das hier kurz streifen. Nachdem sich alle Sänger herbeigelassen haben, beginnt das Üben. Von diesem Augenblicke an gilt es sich unterzuordnen unter dem Taktstock des Liedermeisters. Niemand nun etwas zu sagen als Letzterer; so solls wenigsten sein! Während des Singens darf nicht geraucht werden. Dieses kleine Opfer bringen selbstverständlich alle Sänger gern und ohne große Überwindung! Das Rauchverbot ist übrigens bereits in den Statuten vom 30. Mai 1857 im §13 Ziff. 6 verankert. 2 Stunden lang, die nur durch eine Pause unterbrochen werden, wird ernste Arbeit geleistet. Nachdem der Liedermeister das erlösende Wort „Schluß“ herausgebracht hat, sind die Sänger wieder frei. Nun setzt oftmals gesunder Humor und Frohsinn ein, der Alle in gemütlicher Runde zusammenhält, bis Jeder gern nach Hause (oder wo anders hin) geht, wenn nicht vorher schon die Polizei Schluß macht. Also, nicht nur Sangesübungen, sondern auch Sänger-Verbrüderung! 1920-21 hatte sich im Verein ein Grüppchen gebildet, das waren die Ständchen- oder Bordkanten-Sänger. Diese Sangeshelden hatten es sich zur Aufgabe gemacht, auf dem Nachhausewege diesem oder jenem Sangesbruder oder einem passiven Mitgliedern noch ein Schlummerliedchen darzubieten.
von Hugo Bockwitz, Vereinsschriftführer
Weihelied
Nun schwing dich auf, mein Jubelgesang,
hinauf zum Himmelszelt!
So rausch empor, du Freudenklang
empor zum Herrn der Welt!
Herr Gott,, in dieser heil’gen Stund’
sei dir der Dank gebracht,
dass du gesegnet unsern Bund,
ihn groß und stark gemacht!
Was wir gesungen allezeit,
es war zu deiner Ehr’.
Es galt der Heimat Herrlichkeit,
dem Vaterland zur Wehr.
Behüte du des Liedes Kraft,
laß uns’re Treu bestehn,
daß Deutschlands stolze Sängerschaft
nie möge untergehen!
Wir Brüder aber lebenslang
stehen einig Hand in Hand,
in Treue fest dem deutschen Sang
und treu dem deutschen Land!
Was schön und gut, was wahr und rein
sei uns im Lied geweiht!
Das soll uns Wandersegen sein
bis in die fernste Zeit!
Erich Langer
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